Burgenwanderung


        Ausgangspunkt und Ziel dieser Wanderung ist die Burgruine Windeck,
        die hoch über dem mehrfach prämierten Golddorf Altwindeck liegt.
        Die wechselvolle Geschichte der Burg kann an dieser Stelle nur angerissen
        werden, der Verkehrsverein hält daher detaillierte Informationen bereit.
        Die Besichtigung der Burghäuser Dattenfeld, Mauel und Rosbach
        ist nur nach Absprache mit dem Verkehrsverein möglich.
        Die Gesamtstrecke beträgt ca. 20 km.
 Burg Windeck Burg Windeck
        Die erste urkundliche Erwähnung der Burg datiert aus dem Jahre 1174.
        Zu diesem Zeitpunkt befand sie sich als Lehen im Eigentum der Grafen
        von Berg; die entsprechende Lehensurkunde hat Kaiser Barbarossa
        am 23.03.1174 selbst bestätigt. Hierin ist auch die Rede von der alten
        Burg Windeck, die sich auf der südlich vorgelagerten Bergkuppe der nun
        in Rede stehenden Burg Windeck befunden hat.
        In den folgenden Jahrzehnten wurde die Burg auch weiterhin von den
        Herren von Berg bewohnt. Während des dreißigjährigen Krieges
        zerstörten 1646 die Schweden und 1648 kaiserliche Truppen die Burg.

        Die nächste bemerkenswerte bauliche Periode setzte 1852 ein, als der
        könglich preußische Landrat von Waldbröl, Oscar Danzier, den Burgberg
        kaufte. In den folgenden Jahre wurde hier auf der Süd-Ost-Spitze ein
        Burghaus, das " Schloß Windeck " gebaut. Leider war diesem keine gute
        Zukunft beschieden, es brannte 1881 aus, wurde aber in den Jahren
        1899/1900 wieder aufgebaut. Zwischenzeitlich war die Familie Caminecci
        Eigentümer des Burgberges geworden. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges
        sollten sich die Windecker an ihrem Schloß erfreuen können. Ostern 1945
        wurde das Schloß durch amerikanische Artillerie in Brand geschossen.
        1961 entschied sich der Siegkreis, den Burgberg käuflich zu erwerben.
        Dieser war dann sogleich mit der Frage konfrontiert, welche der beiden
        Ruinen wiederaufgebaut werden sollte. Diese Entscheidung fiel zugunsten
        der Burgruine aus, die Schloßruine wurde beseitigt. Die damit
        verbundenen Arbeiten begannen in den nächsten Jahren, seit 1987
        finden archäologische Untersuchungen statt, deren Ergebnisse teilweise
        im Heimatmuseum ausgestellt sind, wie z.B. Kacheln des ehemaligen
        Kapellenfußbodens.
 Schloß Windeck Schloß Windeck ( wie es einmal war )
        Zweites Etappenziel ist nach ca. 3 km Fußweg das Burghaus Dattenfeld.
        Vorbei am Heimatmuseuum Altwindeck führt die Strecke über den
        ausgeschilderten Weg " XS " bzw. " NP8 " in Richtung Dattenfeld. Durch die
        Eisenbahnunterführung führt der Weg auf die " Elisenthalstaße ", in deren
        weiterem südlichen Verlauf die " Burgstraße " abzweigt. Nach einer kurzen
        Entfernung ist zur linken Hand bereits das Burghaus Dattenfeld zu sehen.
        Die Besitzer des Hofes in Dattenfeld, das Cassiusstift aus Bonn, verpachteten
        diesen Frohnhof 1508 u.a. mit der Bedingung, hier ein Burghaus mit
        Schloßgarten, Zugbrücke u.s.w. anzulegen. Die heutige Form des Burghauses
        datiert aus den Jahren 1619-1629. Erbauer war der Pfarrer Johann Robens,
        dessen Grabstein in der Pfarrkirche Dattenfeld neben dem Marienaltar noch
        erhalten ist. Die Zahl 1850 auf der Wetterfahne weist auf die Heirat der
        Gräfin von Kurtzrock-Wellingsbüttel mit Freiherr Ferdinand de Leonhard hin.
        Als dieser kinderlos verstarb, erwarb im Jahre 1921 die Familie Caminneci,
        in deren Eigentum zu diesem Zeitpunkt auch das Schloß Windeck stand,
        das Burghaus.
 Burg Dattenfeld Burg Dattenfeld
        Der weitere Weg führt über die " Hauptstraße " und den Wanderweg " A 2,3 "
        unmittelbar entlang der Sieg in Richtung Burghaus Mauel. Die Entfernung
        zwischen den beiden Burghäusern beträgt ca. 8 km, so daß wir die Einnahme
        einer kleinen Erfrischung in einer der zahlreichen und guten Windecker
        Gaststätten empfehlen. In Dreisel wird die Sieg überquert, folgen Sie
        anschließend dem ausgeschilderten Radwanderweg Richtung
        Mauel/Schladern. Im Verlaufe der Wanderung können Sie den schönen
        Blick auf die Siegschleife bei Schladern genießen.
        In Mauel liegt das gleichnamige Burghaus, dessen Ursprünge im
        15.-16. Jahrhundert liegen. Anfänglich diente das Burghaus den Herren
        von Velbrück zur Wohnung, ab dem Jahre 1912 waren hier Pächter wohnhaft.
        Erst Peter Voß erwarb das Anwesen 1787 für 23.000 bergische Taler von
        zwei Schwestern von Velbrück. Aus dieser Zeit stammen auch einige
        bauliche Veränderungen, wie z.B. das mit Schiefer gedeckte Walmdach,
        das den ursprünglich vorhandenen massiven Giebel und ein dazwischen
        liegendes, fast flaches Schindeldach ersetzte. Die den Burggraben
        überquerenden Brücken auf der Süd-und der Ostseite des Hauses stammen
        beide aus dem Jahre 1841. Der ursprüngliche Eingang befand sich jedoch
        auf der Nordseite der Burg und war eine Zugbrücke aus Holz, die abends
        aufgezogen wurde. Dem aufmerksamen Betrachter des Mauerwerks über dem
        Eingang zum Gewölbekeller wird dieser ursprüngliche Burgeingang nicht
        verborgen bleiben. Im oberen Geschoss finden sich noch Teile der alten
        Abortanlage wieder. Der bauliche Zustand der Burg war in den 80er Jahren
        desolat. Dies änderte sich erst wieder im Frühjahr 1991, als die Familie Lenz
        und Schmid das Eigentum an der Burg erwarben. Nach umfangreichen
        Sanierungsarbeiten repräsentiert sich das Anwesen wieder in dem Zustand,
        der ihm aufgrund seines historischen Stellenwertes auch gebührt.
 Burg Mauel Burg Mauel
        Das vierte Ziel dieser Wanderung ist das Burghaus Hof bei Rosbach, direkt an
        der Sieg gelegen, Entfernung circa 1 km. Von Mauel führt der Wanderweg vorbei
        am Gewerbegebiet über die Siegbrücke der Eisenbahn. Links weiter auf den
        Sieguferunterhaltungsweg, in dessen weiterm Verlauf nach circa 400 Meter
        zur rechten Hand das Burghaus zu sehen ist. Über die ältere Geschichte
        des Hauses ist nicht viel bekannt, die Außenmauern dürften wohl aus dem
        15. Jahrhundert stammen. In einem Deckenbalken ist noch die Jahreszahl
        1577 zu finden. Die 1572 gegossene Glocke der Pfarrkirche Rosbach nennt
        einen Maurizt'tzom Hofe, in der Mitte des 16. Jahrhunderts wird ein
        Hinrich vom Hofe genannt. In den folgenden Perioden wechselte das
        Eigentum häufig, wobei das freie Gut von nicht-adligen Personen bewohnt
        wurde, weshalb es auch nicht als landtagsfähig galt. 1797 war das
        Burghaus Sitz der französischen Kommandatur. Baulich handelt es sich
        um ein Burghaus mit quadratischem Grundriss, das ursprünglich mit einem
        Burggraben versehen war, der aber im Laufe der Zeit zugeschüttet wurde.
 Burghaus Hof Burghaus Hof
        Der Rückweg zum Ausgangspunkt der Wanderung führt entlang des
        Sieguferunterhaltungsweges in Richtung Schladern. Folgen Sie dem
        Wanderweg A 8 über die " Burg Windeck-Straße " bis zu Parkplatz am Fuße
        der Burg-Ruine in Windeck.

        Die Strecke beträgt nochmals circa 9 km.